Die neue Weiblichkeit

Juli 4, 2021 MeetMaTria

´Ein Wandel steht bevor, ´ ´die Welt im Wandel, ´ ´die Welt wird von der westlichen Frau gerettet´ (sagt der Dalai Lama). Und – schwups – gibt es überall Seminare, Workshops zum Thema ´neue Weiblichkeit´ – ´die weibliche Kraft kehrt zurück’.

Für die große Leere, das Fragezeichen ´wo sind wir als Menschheit hingekommen´? – die Depression, die Sinnlosigkeit, Raserei, Burn out und viele andere psychische Krankheiten – hat man nun schnell und viele Antworten parat. Wir sind es gewohnt, die Dinge ´mit dem Kopf´ anzugehen.

 

Die Essenz dieser Zeit ist für mich – es ´nicht zu wissen´; zu hören, hinzuhören, in die Stille, in die Leere, in das vorhandene Chaos gehen, empfänglich sein. Ein Zyklus besteht aus ´ins Dunkle gehen´, werden und gebären – in der Natur und auch in uns. Die Antwort kommt, wann sie kommt, nicht wenn wir es wollen. Der eigenen Intuition vertrauen (lernen).

 

´Mutter Erde´ ist nicht das nächste Hochglanz – Event was jetzt ganz viel ´Licht und Liebe´ braucht. Die Jahrtausende Jahre anhaltende Unterdrückung der Frauen, die bis heute anhält und die derart in unseren Zellen und im Unterbewusstsein verankert ist, inklusive der kollektiven Wunde durch die Hexenverbrennungen, drückt sich auf verschiedene Weise und individuell in Frauen aus – während die (Mutter) Erde weiter missbraucht und missachtet wird.

Das, was dieses System u.a. ausmacht und was wir ebenfalls verinnerlicht haben – die Kontrolle – wird nun auf die ´neue Weiblichkeit´ übertragen. Ganz schnell werden neue Antworten und Konzepte auf die vielen Fragen gefunden, wird polarisiert.

Das unbequeme ist, dass auch schmerzliche Prozesse dazugehören – (heilsame) Ängste, durch die jede individuell geht und denen sie sich stellen muss – oder auch nicht; die ´neue Weiblichkeit´ kann nicht einfach dem Alten, diesem System übergestülpt werden, und mit ´ganz viel Liebe´ und ´Verbundenheit´ – ´wir alle sind eins´ Rufen geheilt werden.

Leben verläuft in Prozessen, in Zyklen, es lässt sich eben nicht einteilen und begrenzen in: Schule, Ausbildung, Beruf, Haus, Kind, Rente, Tod.

Was Sterbende am meisten bereuen ist, zu sehr auf andere gehört zu haben, zu viel gearbeitet zu haben und zu wenig gelebt.

Worauf legen wir unseren Fokus in einer solchen Krisen -Zeit? Was stärkt und nährt uns?

Hören wir auf, die alten lang eingeübten Muster weiterzutragen und halten inne, bevor wir neue ´Weiblichkeits Modelle´ in die Welt hinaustragen; stellen wir uns unseren auftauchenden Fragen ´Was bedeutet Weiblichkeit für mich? ` ´Was ist meine Einzigartigkeit`? Was auch immer jede wissen will.

Solange einer Frau auf die Frage `Nenne mind. 3 weibliche Vorbilder – Frauen, die dich inspiriert haben, ` keine einfallen (oder zögerlich eine), wird deutlich, woran´s hapert.

 

Schauen wir bei der neuen Weiblichkeitsflut, wer überzeugt und ein authentisches Leben lebt.

Wie finde ich zur Eigen-macht? Welche (unbewussten) Sabotagemuster steuern mich? Wie machen sie sich bemerkbar und wo hauen sie mich aus der Bahn- was sich auch physisch äußert? Will/kann ich sie ändern und erkennen oder nutzt es mir, an alten Strukturen festzuhalten – habe ich den Mut mich von Dingen zu lösen, die nicht zu meiner Lebendigkeit gehören, um so Raum für Neues zu schaffen, was ich jetzt noch gar nicht weiß? Kann ich in Freude und in Fülle leben?

Welche Lebensbereiche betrifft diese Frage? Glaube ich an meine Kraft, und dass ich wirklich genug bin? Will ich überhaupt zu meiner Wurzel vordringen?

Hören wir mit den süßen Säusel- Liebes-Dankesbekundungen auf – dieser süße Nebel erinnert an ´Deine Liebe klebt´ von Herbert Grönemeyer – ich vermisse dann die entschlossene Kraft einer Durga und die Unbestechlichkeit einer Kali; alles auch weibliche Qualitäten /Eigenschaften.

Werden wir uns bewusst, dass jedes Mal, wenn wir Stärken in andere projizieren, (noch) nicht glauben und sehen können, dass diese Stärken auch in uns wohnen.

Wir haben so lange weggeschaut, fangen wir für die neue Zeit – den Wandel – an, hinzuschauen, zuzuhören, uns zu fühlen und uns zu verbinden – mit den Spirits, der Natur, unseren Ahnen und schweigen wir so lange, bis Antworten kommen.

Lernen wir, in dieser Zeit allein be-stehen zu können, um uns in Freude und Leichtigkeit miteinander verbinden zu können und nicht aus Bedürftigkeit oder Ängstlichkeit.

 

Erkennen wir patriarchale, destruktive Denkmuster – was eine wirkliche Herausforderung ist – und verabschieden wir uns von ihnen.

Alles war lange Zeit vor allen großen Weltreligionen auf dieser Erde – gestalten und träumen wir sie neu.

Nutzen wir unsere Kraft – unsere Macht.

Vertrauen wir, dass Antworten auf tiefe essenzielle Fragen kommen, die uns führen.

Füllen wir unseren mehr oder weniger leeren Brunnen mit Selbst-liebe.

Seien wir ehrlich mit uns.