25.11. – Internationale Tag gegen Männergewalt

November 22, 2020 MeetMaTria

Deutschland 2020: Die Zahlen der Frauen und Kinder, die häusliche Gewalt erleben (81% sind weiblich, 19% männlich) sind im Corona Jahr – bis jetzt -laut Justiz und Rechtsmedizin – um  30% gestiegen. Zuvor erlebte jede 3. Frau in ihrem Leben Gewalt, jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch, jeden 3. Tag stirbt eine Frau durch ihren (Ex-) Partner, jede Stunde wird eine Frau Opfer einer gefährlichen Körperverletzung – und die Zahlen steigen. Erst seit 1997 gilt die Misshandlung und Vergewaltigung in der Ehe als strafbar und schaffte es ins Strafgesetzbuch, was Friedrich Merz damals übrigens verhindern wollte, denn er hat dagegen gestimmt. Die autonomen Frauenhäuser, die es seit den 70er Jahren gibt, können gar nicht soviel Frauen aufnehmen, wie Schutz suchen:  jede 2. (!) Frau erhält eine Absage, weil kein Platz vorhanden ist. In einem Land, wo es so viele Gesetze gibt, wo Corona es schafft, neue Gesetze zu verabschieden, ist es bis heute nicht möglich: per Gesetz jeder schutzsuchenden Frau einen Platz zu geben, daß es bezahlbare Wohnungen gibt, daß Präventionsarbeit an Schulen angeboten wird.

Das Thema wird so totgeschwiegen, daß die meisten noch nicht mal wissen, daß das unsere Zahlen sind.

Bezeichnenderweise wurde heute – am 25.11. – nicht darüber berichtet, daß die Generalversammlung der UNO diesen Tag 1999 zur Eliminierung der Gewalt an Frauen ins Leben gerufen hat,  – denn es ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Menschenrechtsverletzung –  und daß deshalb vielerorts Demos stattfinden und daß es der 25.11. ist, weil dort 1960 die Schwestern Mirabal Patria, Minerva und Maria Teresa  – genannt las Mariposas (die Schmetterlinge)- in der dominikanischen Republik als feministische Freiheitskämpferinnen, hingerichtet wurden. Sie gelten als Symbol für den Widerstand gegen die Diktatur. Geschichtsunterricht? Politikunterricht? Medien? Fehlanzeige.